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Schweißen am Kfz – 7 Tipps & Tricks

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Wer glücklicher Besitzer einer Schweißausrüstung ist und auch einige Grundkenntnisse im Schweißen hat, kann Schäden am Blech seines Old- oder Youngtimers selber in Ordnung bringen. Natürlich sind einige gesetzliche Vorgaben zu berücksichtigen sowie Besonderheiten beim Schweißen von Autokarosserien.

Wir raten davon ab, als ungeübter Hobbyschweißer es einfach mal zu versuchen. Die folgenden Tipps sind nicht als Anleitung zu verstehen, um das Schweißen zu lernen. Sie richten sich an Personen, die Schweißen können, aber nicht wissen was beim Schweißen von Autoblech zu beachten ist.

1. Die richtige Technik beim Auto schweißen

Sie sollten beim Schutzgasschweißen am besten das WIG-Schweißen beherrschen, wenn Sie Auto Blech schweißen wollen. Elektroschweißen ist für das Auto ungeeignet, da es eine Blechdicke von mehr als 2 mm erfordert. Das Fülldrahtschweißen ist zwar eine unkomplizierte Alternative zum Schutzgasschweißen, führt aber zu wenig schönen Schweißnähten.

Beim MIG- und MAG-Schutzgasschweißen entsteht ein Lichtbogen, der eine Drahtelektrode, also den Schweißzusatzwerkstoff durch Wärme schmilzt. Das Schutzgas schützt die Schmelze und den Lichtbogen. Beide Verfahren eignen sich, um dünne Bleche zu bearbeiten. Außerdem entsteht keine Schlacke, das spart Zeit bei der Nachbearbeitung und schont die Karosserieteile.

Die wesentlichen Unterschiede der Techniken:

  • MAG-Schweißen (Metallaktivgasschweißen): Ein aktives Gas verhindert das Eindringen von Sauerstoff in das Schmelzbad. Sie schweißen in der Regel mit einer Mischung aus Argon, Kohlenstoffdioxid und als aktives Gas Sauerstoff.
  • MIG-Schweißen (Metallschweißen mit inaktiven Gasen): Sie verwenden Metall-inertes-Gas, also reines Argon oder Helium beziehungsweise eine Mischung aus beiden. Das Schweißverfahren eignet sich besonders für Kupfer, Aluminium oder Aluminiumlegierungen.
  • WIG-Schweißen (Wolframinertgasschweißen): Sie verwenden eine nicht abschmelzende Elektrode aus reinem oder legiertem Wolfram und verschweißen die Bleche mittels Lichtbogen. Das Material wird durch inerte Gase vor Korrosion geschützt. Bei der Technik ist der Materialverzug sehr gering und es gibt sehr saubere, schmale und flache Schweißnähte.
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Bildquelle: Daria – stock-adobe.com

2. So beugen Sie Unfällen vor

Beim Schutzgas gibt es drei wesentliche Gefahrenquellen, die Strahlung, die elektrische Spannung und die entstehenden Dämpfe.

  • Strahlung: Der Lichtbogen sendet eine intensive Strahlung aus, die zu schweren Augenschäden führen kann, Sie brauchen daher Schutzgläser mit sehr hoher Schutzstufe. Für das Schweißen am Auto sind geschlossene Schutzbrillen sinnvoll, da sie oft über Kopf arbeiten.
  • Spannung: Da elektrischer Strom zum Einsatz kommt, müssen abgesicherte Leitungen vorhanden sein. Idealerweise ist ein DIL-Schalter installiert.
  • Dämpfe: Aufgrund der hohen Temperaturen beim Schweißen entstehen Verbrennungsdämpfe, die Sie nicht einatmen sollten. Tragen Sie einen geeigneten Atemschutz und achten Sie auf eine gute Lüftung des Raumes, in dem Sie das Auto schweißen.

3. Wichtige Vorarbeiten für das Schweißen am Auto

Im Auto gibt es viele brennbare Teile wie Türverkleidungen oder Teppiche. Auch die Isolierungen von elektrischen Leitungen sind brennbar. Daher sollten Sie alle Teile, die brennen können, vor dem Schweißen ausbauen.

Hinweis: Einen Partner mit einem Eimer Wasser und einem feuchten Lappen ins Auto zu setzen, der Brände im Keim ersticken soll, ist lebensgefährlicher Unsinn. Sie gefährden damit gleich zwei Leben.

Reinigen Sie außerdem das Blech des Autos, das Sie schweißen wollen von Farb-, Öl- und Fettrückständen. So verringern Sie die Brandgefahr und erzielen schönere Schweißnähte.

4. Vorteile von passgenauem Blech beim Auto schweißen

Nutzen Sie für die Reparatur vorgefertigte Bleche, statt in mühsamer Handarbeit passende Reparaturbleche zu formen. Auch ein guter Schlosser oder Blechner braucht lange Zeit, bis das Blech genau passt. Als Laie, der die Techniken nicht beherrscht, gelingt es Ihnen kaum, ein wirklich passgenaues Blech herzustellen.

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Bildquelle: Jiraphiphat – stock.adobe.com

5. Eine heikle Angelegenheit – das Schweißen des Auspuffs

Das Problem ist, dass ein Loch im Auspuff meistens durch Korrosion entsteht. Wenn der Auspuff durchgerostet ist, gibt es selten noch genügend stabiles Material, um ihn zu schweißen. Ein aufgeschweißtes Blech fällt oft bereits nach wenigen Tagen ab, da das Schweißen die Korrosion beschleunigt.

Prüfen Sie daher, bevor Sie versuchen, einen Auspuff zu schweißen, ob er insgesamt noch ausreichend stabil ist. Gute Chancen, dass Sie das Bauteil durch Schweißen reparieren können bestehen, wenn der Schaden durch eine mechanische Ursache entstanden ist.

6. Auto Rahmen schweißen und der TÜV

Hier haben die Prüfer oft einen großen Ermessensspielraum beziehungsweise gibt es abhängig vom Fabrikat sehr unterschiedliche Regelungen. Bei Rost an tragenden Teilen kann er beispielsweise verlangen, dass die fachgerechte Reparatur nachgewiesen wird. Generell ist es nicht empfehlenswert, Schweißnähte unter dicken Schichten Unterbodenschutz zu verstecken. Die Hoffnung, dass der Prüfer die Reparaturstelle nicht bemerkt, ist trügerisch. Frischer Lack oder Unterbodenschutz ist für jeden Prüfingenieur ein Anzeichen, dass sich darunter etwas verbirgt, was er nicht sehen soll.

Ratsam ist, den Wagen unrepariert vorzustellen und mit dem Prüfer die Methode zu besprechen, die er für angemessen und ausreichend hält. Viele erlauben am Auto den Rahmen zu schweißen, wenn ein Fachmann die Arbeit ausführt. Fahren Sie nach den Schweißarbeiten zur Nachprüfung, ohne die Nähte zu überstreichen. Tragen Sie erst nach der Abnahme einen geeigneten Korrosionsschutz auf.

7. Sie können nicht schweißen? So sparen Sie Werkstattkosten

Die hochwertigen Reparaturbleche von Kfzbleche24 sind eine perfekte Lösung, um Werkstattkosten zu minimieren. Kaufen Sie günstig das für Ihre Fahrzeug passende Karosserieteil und lassen es durch einen professionellen Schweißer einsetzen.


Bildquelle Titelbild: Daria – stock.adobe.com

Fabian ist verantwortlicher Redakteur bei BENZINGEFLÜSTER und steht seit seiner Kindheit auf alles, was vier Räder hat. Sein Herz gehört den Marken Volkswagen und BMW. Privat fährt er einen VW T-Cross, hat jedoch auch bereits Erfahrungen mit Classic BMWs gemacht, unter anderem mit einem 5er E39 - genau, der mit dem herrlich-seidigen Sechszylinder-Sound. Fabian wohnt in Berlin und Sachsen-Anhalt und schreibt gerne über aktuelle und saisonale Autothemen.

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