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G-Klasse – die große Freiheit beim Autofahren

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Wer glaubt, dass Geländewagen eine Modeerscheinung der letzten Jahre sei, irrt. Die Geschichte der G-Klasse reicht zurück bis ins Jahr 1969. In diesem Jahr fand die erste Kontaktaufnahme zwischen dem österreichischen Konzern Steyr-Daimler-Puch und dem stuttgarter Konzern MercedesBenz statt. Es dauerte aber noch 10 Jahre, bis die ersten Wagen vom Band liefen. Lesen Sie im Blog des Teams von Kfzbleche24.de alles über die spannende Geschichte des Fahrzeugs.

Die Geburt der G-Klasse

Off Road
Mit der G-Klasse im Gelände unterwegs sein

Der österreichische Konzern Steyr-Daimler-Puch produziert seit den 1960er Jahren neben Pkws, Lkws, Traktoren und Landmaschinen auch Geländewagen. beispielsweise den Steyr-Puch Haflinger. Mercedes spezialisierte sich mehr auf den Bau von Nutzfahrzeugen und Pkws. So lag es nah, dass die beiden Unternehmen 1972 die gemeinsame Entwicklung eines Geländewagens beschlossen. Die Produktion begann Ende der 1970-er Jahre in Graz. Dort entstehen noch heute die Fahrzeuge dieser Klasse.

Kuriosum:

Die Entwicklung der G-Klasse geschah auf Drängen des ehemaligen iranischen Herrschers Mohammad Reza Pahlavi. Er hielt 18 % der Daimler-Benz-Aktien war. Die Fahrzeuge waren für Grenzpatrouillen im Iran vorgesehen.

Merkmale der Geländewagen

Typisch für die G-Klasse ist ein Kastenrahmen aus geschlossenen Längsprofilen in Verbindung mit Quertraversen. Daher sind die Fahrzeuge sehr robust und stabil. Generell haben die Fahrzeuge der G-Klasse lange Federwege, die im Gelände sehr nützlich sind. So ist das Fahrwerk in der Lage auch bei größeren Unebenheiten für einen annehmbaren Fahrkomfort zu sorgen. Eine zuschaltbare Differenzialsperre ermöglicht sich auch aus Schlamm oder tiefen Schneehaufen zu befreien.

Anders als heute bei den meisten Fahrzeugen üblich, haben die Geländewagen Starrachsen. Die Achsen haben den Vorteil, für eine hohe Fahrstabilität zu bürgen. Die Räder neigen nicht zum Querversatz oder ungleichen Schrägstellung.  Die Bodenfreiheit ist in jeder Lage identisch. Erst 40 Jahre später bekam der G-Klasse bei der Modellpflege eine Einzelradaufhängung.

Vorteil:

Die Karosserie ist nicht selbsttragend, daher sind Reparaturen an Kotflügeln leicht möglich. Passgenaue Reparaturbleche eignen sich perfekt, um auch die älteren Modelle über den TÜV zu bringen.

Nahezu 40 Jahre ohne (wesentliche) Veränderungen

  • Die erste Generation G-Klasse (W 460) kam 1979 auf den Markt. Es gab ihn als drei- oder fünftürigen Geländewagen, als zweitüriges Cabrio und als Kastenwagen. Bis 1992 wurden kaum Veränderungen vorgenommen und erst 1990 ergänzte das Unternehmen die Klasse um die Modellreihe W 463, und 1991 um die Reihe 461, die einen zuschaltbaren Allradantrieb hat. Allerdings erweiterte Mercedes die Motorpalette, neben  2,0 – 2,9 Liter-Benzinern mit 102 – 156 PS und Dieselmotoren mit 116 – 388 PS gab es auch einen V8 mit 388 PS und später einen einen Diesel mit 211 PS.
  • 2001 komplettierte  der Konzern die Baureihe W 461 mit dem G 270 CDI Worker, der sich insbesondere durch sein hohes Drehmoment von 400 Nm aus der Masse der Geländewagen abhebt. Das Modell G 280 CDI stand zunächst nur Kommunen und Militär zur Verfügung. Privatpersonen bot der Konzern den Wagen erst später neue Version W 461 an. Diesem folgen die fast baugleichen Modelle G 280 CDI und G 280/300. Letzteres erfüllt die Euro 5 Norm.
  • 2007 präsentierte das Unternehmen eine überarbeitete Version, bei der allerdings überwiegend der Innenraum neu gestaltet wurde. Außerdem spendierte Mercedes der G-Klasse serienmäßig Bi-Xenon-Scheinwerfer und zeitgemäß gestaltete Heckleuchten. Im Cockpit gab es nun die vier chromumrandeten Rundinstrumenten aus der C-Klasse, ein beleuchtete Vierspeichen-Multifunktionslenkrad und eine neu gestaltete Mittelkonsole. Alle Modellen hatten nun eine vordere Sitzheizung.
  • 2008 gestaltete das Unternehmen die G-Klasse mit der Modellreihe  W463 moderner. Die Fahrzeuge erhielten einen neuen Kühlergrill und serienmäßig ein komfortableres Infotainmentsystem mit einer Bluetooth-Freisprecheinrichtung. Außerdem baute das Unternehmen nun verbesserte Motoren ein, die zu einer höheren Beschleunigung führten. 
  • 2012 erfolgte eine weitere Modellpflege, bei der Mittelkonsole und Instrumententafel komplett neu gestaltet wurden und die  W 463-Modelle ein LED-Tagfahrlicht bekamen, das unterhalb der Scheinwerfer angebracht ist. Außerdem erhielten die Fahrzeuge neu gestaltete Seitenspiegel und im Interieur eine gänzlich neu gestaltete Mittelkonsole und Instrumententafel.

Hinweis:

Der Grundaufbau mit zwei Starrachsen und Kastenrahmen blieb bis zum Einstellen der alten Modellreihe W463 im Jahr 2018 unverändert. Sitzbezüge sind für die Fahrzeuge bis heute erhältlich. Damit lief die G-Klasse 39 Jahre ohne wesentliche technische Veränderungen vom Band. Der Absatz stieg von weniger als 3.000 Fahrzeugen im Jahr 1979 auf über 15.000 im Jahr 2018.

Die neue G-Klasse

Detroit
Vorstellung der neuen G-Klasse in der Autostadt Detroit

Mit großem Pomp präsentierte der Vorstandsvorsitzende der Daimler AG, Dieter Zetsche, zusammen mit dem Hollywoodstar  Arnold Schwarzenegger auf der North American International Auto Show im Jahr 2018 eine komplett neu entwickelte G-Klasse die lediglich die  Baureihenbezeichnung W 463 beibehielt. Erstmals wurde auch das Grundkonzepts überarbeitet. Statt der Starrachse bekam die Vorderachse Einzelradaufhängung. Auch die Geländeuntersetzung wurde von 2,1:1 auf 2,9:1 verkürzt. Um den Fußgängerschutz zu erhöhen, drücken sich die aufgesetzten Blinker  bei einem Unfall nach unten. Der Innenraum verfügt nun über das digitale Cockpit der S-Klasse. Auf der IAA im September 2021 stellte der Konzern eine Version mit Elektroantrieb vor. 

Anmerkung;

Trotz des Preises von über 100.000 Euro ist die Nachfrage so hoch, dass Mercedes im Frühjahr 2022 in Deutschland  einen Bestellstopp und die rückwirkende Stornierung von Aufträgen bekannt gab. Als Lieferzeit nannte der Konzern zwei bis drei Jahre.


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