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Wohnmobil mieten – 7 wichtige Tipps

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Urlaub mit dem Wohnmobil, das bedeutet Unabhängigkeit und die große Freiheit, kann aber auch zu Ärger und Verdruss führen. Unsere acht Tipps helfen, das richtige Wohnmobil zu mieten, damit Ihr Urlaub zu einem Traumurlaub wird, an den Sie mit Freude zurückdenken.


1. Beim Wohnmobil mieten Anzahl der Mitfahrer und Reisedauer berücksichtigen

Wer das erste Mal ein Wohnmobil mietet, liebäugelt oft mit einem großen Luxuscamper. Wenn schon – denn schon, schließlich soll es ein Urlaub mit allem Komfort werden. Andere Anfänger legen sich ohne zu überlegen auf einen kleinen Campingbus fest. Sie wollen wenig Geld ausgeben und fürchten sich davor ein großes Auto zu fahren. Wichtig für die Entscheidung sind aber die Anzahl der Reiseteilnehmer sowie die Länge und die Art des geplanten Urlaubs.

Romantischen Abend mit Wohnmobil genießen
Romantischen Abend mit Wohnmobil genießen
  • Campingbus, Van: Diese Fahrzeuge eignen sich für zwei Personen, in Ausnahmefällen auch für vier Erwachsene. Der größte Vorteil der kleinen Fahrzeuge ist das Handling, ein Van fährt sich wie ein normaler Pkw. Sofern Sie sich für ein Auto ohne Hochdach entscheiden, können Sie in der Regel auch Parkplätze nutzen, die für Pkws gedacht sind, beispielsweise in einem Parkhaus. Je nach Ausführung sind Campingbusse von außen nicht als solche zu erkennen, das ist ein großer Vorteil, wenn Sie in einer Stadt übernachten wollen. Campingbusse und Vans sind perfekt für zwei Personen, die Städte besichtigen wollen.
  • Kastenwagen: Die Fahrzeuge sind höher sowie in der Regel länger und breiter als ein Van, denn es handelt sich um einen Aufbau auf einem Klein-Lkw beziehungsweise Lieferwagen. Das Fahren mit diesen Fahrzeugen ist gewöhnungsbedürftig. Parken in Parkhäusern und auf begehrten Plätzen an einem See oder Meer ist selten möglich, denn in der Einfahrt gibt es fast immer eine Einfahrt mit begrenzter Höhe. Dafür haben Sie in den Wagen Platz, eine relativ große Dusche und Schlafgelegenheiten für 4 Personen. Allerdings werden Sie jeden Abend den Wohnbereich zum Schlafbereich umbauen müssen. Wegen des begrenzten Platzes eignen sich Kastenwagen für vier Personen nur für einen Kurzurlaub. Zwei Personen können darin auch längere Ferien genießen.
  • Wohnmobile: Diese reinen Campingfahrzeug bieten viel Komfort und ausreichend Platz für die ganze Familie. In der Regel gibt es einen Wohn- und einen Schlafbereich. Wenn aber mehr als zwei Personen reisen, müssen zwei den Wohnbereich für die Nacht umbauen. Mit einem Wohnmobile können Sie komfortabel mit vier bis sechs Personen reisen und auch einen längeren Urlaub verbringen.

Unser Rat: Wer nicht gewöhnt ist mit einem Lieferwagen oder Lkw zu fahren, sollte sich vor dem Urlaub mit einem Fahrzeuge dieser Größe vertraut machen. Vielleicht können Sie in einer Fahrschule ein paar Fahrstunden nehmen.

2. Prüfen, wer mit dem Wohnmobil fahren darf

Kein kommerzieller Vermieter wird Ihnen eine Fahrzeug vermieten, ohne Ihre Fahrerlaubnis zu prüfen. Bei privaten Anbietern kann es aber geschehen, dass Sie ein Wohnmobil mieten, mit dem Sie nicht fahren dürfen. Wer den Führerschein der Klasse B besitzt darf Fahrzeuge bis zu einem zulässigen Gesamtgewicht von 3,5 t fahren, Inhaber des alten Führerscheins der Klasse 3 dürfen bis zu 7,5 t bewegen. Die geplante Änderung, dass Sie mit dem Führerschein der Klasse B künftig Fahrzeuge bis zu 4,25 t fahren dürfen, betrifft ausschließlich e-Autos.

Hinweis: Kommerzielle Vermieter halten im Mietvertrag in der Regel fest, wer mit dem Auto fahren darf. Wenn Sie nicht den ganzen Urlaub alleine fahren wollen, lassen Sie alle Mitfahrer, die als Fahrer infrage kommen eintragen. Für Fahrer in der Probezeit kann es Einschränkungen geben.

3. Sparen Sie beim Wohnmobil mieten nicht an der falschen Stelle

Sparsamkeit kann teuer werden. Üblicherweise beinhalten die Mietpreise der kommerziellen Anbieter ein Versicherungspaket mit Vollkasko-, Haftpflichtversicherung und Mobilitätsgarantie. Allerdings besteht in der Vollkasko ein Selbstbehalt von 1.000 bis 2.000 Euro. Schäden an einem Aufstelldach oder an Markisen sind häufig im Basispaket nicht versichert. Auch kann es Probleme geben, wenn Personen mit dem Auto fahren, die im Mietvertrag nicht als Fahrer erwähnt sind. Lesen Sie das Kleingedruckte und sichern sich lieber durch eine Zusatzversicherung ab.

Aber warum ein Wohnmobil bei einem kommerziellem Anbieter mieten, wenn der Nachbar bereit ist seins an Sie zu verleihen? Außerdem gibt es oft auch spottbillige Angebote von Privat in den Kleinanzeigen. Schauen Sie sich die Fahrzeuge genau an. Gibt es Spuren von kürzlich erledigten Schweißarbeiten. Steht die HU kurz vor der Tür und das Fahrzeug erweckt den Eindruck, dass sie das Todesurteil sein könnte.

Bleiben Sie bei sehr günstigen Angeboten skeptisch und prüfen Sie, ob Sie versichert sind, wenn Sie mit dem Camper unterwegs sind.

4. Auf die Sicherheit achten

Die Anzahl der Schlafplätze besagt, lediglich für wie viele Personen in dem Fahrzeug ein Bett vorhanden ist. Für die Fahrt ist die Anzahl der Sitzplätze ausschlaggebend. Aber auch hier gibt es Einschränkungen. Ihr Wohnmobil verfügt beispielsweise über 10 Sitzplätze. Das ist toll, aber freuen sie sich nicht zu früh. Sofern Sie keinen Personenbeförderungsschein besitzen, dürfen sich höchstens neun Personen während der Fahrt im Auto befinden. Ansonsten ist grundsätzlich die Anzahl der in den Papieren eingetragenen Sitzplätze ausschlaggebend. Bitte beachten Sie:

  • Vor dem 01.01.1992 zugelassene Wohnmobile müssen keine Sicherheitsgurte und auch keine Befestigungspunkte haben.
  • Für Wohnmobile mit Erstzulassung ab dem genannten Datum aber vor dem 31.12.1998, sind lediglich für den Fahrer- und Beifahrersitz Dreipunktgurte vorgeschrieben. Auf den übrigen Sitzen reichen Beckengurte.
  • Nach dem Termin aber vor dem 01.01.2004 zugelassene Fahrzeuge müssen an allen in Fahrtrichtung montierten Sitzen 3-Punkt-Automatikgurte haben, auf Sitzen die entgegen der Fahrtrichtung angebracht sind reichen Beckengurte.
  • Später zugelassene Wohnmobile benötigen auf allen Sitzen Dreipunktgurte mit Automatik.
  • Seit 1993 schreibt der Gesetzgeber vor, dass Kinder bis zum 12 Lebensjahr beziehungsweise bis zu einer Körpergröße 150 cm durch geeignete Sitze oder andere Rückhaltesysteme gesichert sein müssen.

Hinweis: Aus den Vorschriften ergibt sich, dass Sie Kinder ausschließlich auf Sitzen unterbringen dürfen, die zumindest über einen Beckengurt verfügen. Prüfen Sie vor der Anmietung ob ein vorhandener Kindersitz im Wohnmobil angebracht werden kann, denn viele Fahrzeuge haben keine Befestigungsmöglichkeit über Isofix.

5. Achtung: das Wohnmobil nicht überladen

Wohnmobile bieten viel Platz, aber Sie dürfen kaum Gewicht zuladen. Laut VO (EU) 1230/2012 beinhaltet das Leergewicht lediglich Kraftstoff, 20 Liter Frischwasser, eine Gasflasche und das Gewicht des Fahrers von 75 kg. Ein beliebtes Wohnmobil basiert auf dem Citroen Jumper L4H2, der eine Zuladung von 1.330 kg erlaubt. Falls Sie ein E-Mobil mieten sind es nur 615 bis 665 kg, da der Akku mindestens 700 kg wiegt. Das erweckt den Eindruck, dass Sie viel Gepäck einladen können. Aber durch eine Zusatzausrüstung wie Solaranlage, Fernseher, Leiter, Fahrradanhänger haben Sie in der Regel bereits 100 kg an Bord. Je Mitfahrer kommen noch etwas 70 kg dazu.

Berücksichtigen Sie, dass der Frischwassertank etwa 100 Liter fasst, also 80 kg zusätzliches Gewicht bedeutet. Unterschätzen Sie nicht das Gewicht von Fahrrädern, Surfbrettern, Klapptischen, Klappstühlen und ähnlichen Utensilien, die Sie dabei haben wollen. Wer mit Partner und zwei Kindern reist, hat in der Regel bereits 300 bis 400 kg Zuladung an Bord ohne Lebensmittelvorräte, Kleidung und persönlichen Toilettenartikeln. Kalkulieren Sie außerdem ein, dass Sie den Abwassertank nicht immer leeren können. Unterwegs haben Sie häufiger 100 bis 150 kg Schmutzwasser an Bord. Bei einer erlaubten Zuladung von 1.000 kg sollte Ihr Gepäck daher nicht mehr als 400 bis 500 kg wiegen.

6. Das Fahrzeug richtig beladen

Die Last mit der Achslast, denn daran denken viele Wohnmobilfahrer nicht. Der erwähnte Jumper hat eine Achslast von 2.400 kg hinten und 2.100 kg vorne. Beim üblichen Ausbau befindet sich hinten ein Gepäckraum, der weit über die Hinterachse hinaus ragt. Am Heck ist zusätzlich ein Fahrradträger montiert. Gewicht, das Sie hinter der Hinterachse lagern, belastet sie bedingt durch die Hebelwirkung stärker als die Ladung auf oder vor der Achse. Es ist daher wichtig während der Fahrt so wenig wie möglich Gewicht im Gepäckraum unterzubringen. Um das Fahrverhalten nicht unnötig zu beeinträchtigen verstauen Sie schweres Gepäck im unteren Bereich des Fahrzeugs.

Tipp: Da die Polizei in der Ferienzeit Wohnmobile besonders stark kontrolliert, schaffen Sie sich eine Waage an, um das Gewicht, das auf den Achsen lastet zu kontrollieren. Das erspart Ihnen Ärger und Bußgelder.

Mit dem Wohnmobil in die Dolomiten

Mit dem Wohnmobil in die Dolomiten

7. Tipps zur Rückgabe nach dem Mieten des Wohnmobils

Ein kleiner Unfall ist schnell geschehen, besonders auf engen Bergstraßen. Oft lohnt es sich den Schaden sofort zu beheben. Sicher werden Sie keine Reparaturbleche einschweißen, aber einen bei einem Unfall beschädigten Spiegel können Sie schnell und problemlos ersetzen. Sie sollten ohnehin das Auto in einem sauberen und gepflegten Zustand zurückgeben, um die Kaution, die Sie bei der Anmietung hinterlegt haben nicht zu gefährden. Es lohnt daher ein Pflegeset zu kaufen, wenn Sie ein Wohnmobil mieten wollen. So haben Sie immer das passende Produkt zur Hand um Sitze oder Teppiche zu reinigen, wenn Sie mal etwas verschüttet haben.

FAQ

Was kostet es ein Wohnmobil zu mieten?

Die Höhe der Kosten hängen von Modell, Ausstattung, Saison und Mietdauer ab. In der Nebensaison ist ein Camper oft schon für unter 100 Euro Grundmiete erhältlich. In der Regel müssen Sie zusätzlich für den Gasverbrauch und die zurückgelegten Kilometer eine Gebühr bezahlen.

Wie sieht es mit dem Versicherungsschutz bei privater Vermietung aus?

Sobald ein Halter eines Fahrzeuges mittelbar oder unmittelbar durch die Überlassung des Autos einen wirtschaftlichen Vorteil hat, zählt das als Überlassung ohne Fahrer. Es handelt sich juristisch gesehen um ein Selbstfahrermietfahrzeug. Es muss als solches zugelassen und versichert sein. Sie fahren also ohne jeglichen Versicherungsschutz, wenn Sie einen Campingwagen mieten, der nicht als Mietfahrzeug angemeldet wurde.

Wie alt muss ich sein um ein Wohnmobil zu mieten?

Der Gesetzgeber erlaubt jedem Inhaber eines Führerscheins der Klasse B ein Wohnmobil bis zu 3,5 t zulässiges Gesamtgewicht zu fahren. Kommerzielle Vermieter verlangen häufig, dass Sie eine Fahrpraxis von 3 Jahren haben und vermieten nur in Ausnahmefälle an Fahranfänger. Somit ergibt sich in der Praxis ein Mindestalter von 21 Jahren.

Wie schnell darf ich mit dem Wohnmobil fahren?

Für Campingfahrzeuge unter 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht bestehen die gleichen Vorschriften wie für Pkws, innerhalb geschlossener Ortschaften sind maximal 50 km/h erlaubt und auf Landstraßen 100 km/h. Wenn Sie einen Camper mit mehr als 3,5 aber weniger als 7,5 Tonnen fahren, dürfen Sie außerhalb geschlossener Ortschaft maximal 80 km/h fahren, ab 7,5 Tonnen höchstens 60 km/h.

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